Vertreter der beiden in der Branche tätigen Gewerkschaften vida und GPA-djp sehen mehrere Probleme im Hotel- und Gaststättengewerbe: Erstens stellen sie fest, dass die Beschäftigung in diesem Sektor für junge Arbeitnehmer nicht attraktiv ist, was zu einem Rückgang der Jugendbeschäftigung und der Lehrlingsausbildung führt. Darüber hinaus wird festgestellt, dass die Unattraktivität des Sektors für Arbeitnehmer mit langen Arbeitszeiten und vergleichsweise geringem Einkommen zu tun hat und dass Verstöße gegen normale (gesetzliche) Arbeitszeiten regelmäßig im Namen der Arbeitgeber stattfinden, einschließlich der Nichteinhaltung von Pausen und Ruhezeiten. Die organisierte Arbeit stellt ferner fest, dass ein Hauptproblem des Sektors die Schwarzarbeit ist. Nach Ansicht eines Gewerkschaftsvertreters ist es üblich, keinen Teil der Löhne zu erklären, was natürlich ein Nachteil für die Arbeitnehmer ist, da der nicht angemeldete Teil nicht auf Arbeitslosen- und Rentenleistungen angerechnet wird. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Arbeitgeber, auch wenn der Bedarf an qualifiziertem Personal steigt, kaum bereit sind, ihren Arbeitnehmern eine Qualifizierung/Ausbildung zu gewähren oder ihnen eine Auszeit/finanzielle Unterstützung zu gewähren, um an diesen Bildungsmaßnahmen teilzunehmen. Der Anteil des qualifizierten Personals ist zurückgegangen, während der Anteil der ungelernten Arbeitskräfte gestiegen ist. Dies zeigt sich z.B. an der heute breiteren Versorgung mit Buffets anstelle von qualitativ hochwertigem Service und Beratung von Kunden und Gästen bei der Auswahl von Speisen, so ein vida-Vertreter. Der Teilsektor Der Fast-Food-Kettengastronomie, der Gastronomie und der Veranstaltungsgastronomie ist in letzter Zeit gewachsen und dürfte weiter wachsen, wie die organisierte Arbeit argumentiert. Bei der Arbeitszeit im Hotel- und Gaststättengewerbe zeichnet sie sich durch vergleichsweise lange Arbeitszeiten aus (inklusive Teilzeitarbeit, 35,3 Stunden pro Woche statt 32,9 Stunden in der Gesamtwirtschaft, Statistik Austria 2010). Darüber hinaus sind regelmäßige Abend-, Nacht-, Wochenend- und Schichtarbeit branchentypisch (38,2% der Beschäftigten in der Branche arbeiten regelmäßig abends, 20,2% arbeiten regelmäßig, 52,7% arbeiten regelmäßig sonntags und 33,6% arbeiten regelmäßig im Schichtdienst) (vgl. ebd.).
Der ÖHV hat Informationsbroschüren über die Arbeit in Österreich an alle Mitgliedsunternehmen in ungarischer, tschechischer und slowakischer Sprache verschickt, um neue Mitarbeiter aus diesen Ländern zu gewinnen. Die Broschüren enthalten Informationen zum österreichischen Arbeitsrecht, Lebenshaltungskosten, Bürokratie, Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Deutschkursen und anderen Themen.